Corona als Verschärfer von Kinderarmut: Höchste Zeit, zu handeln!
Laut neuesten Berechnungen der Bertelsmann-Stiftung lebt jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut. 2,8 Millionen der unter 18-Jährigen wachsen demnach mit weniger als 60 Prozent des mittleren gesellschaftlichen Einkommens auf.
Als wären diese Zahlen nicht bereits alarmierend genug, droht sich die Lage in Zeiten von Corona noch zu verschärfen. Denn oftmals arbeiten die Eltern benachteiligter Kinder und Jugendlicher in Teilzeit oder als Minijobber. Damit gehören sie zu jenen, die als erste ihre Arbeit verlieren oder nur wenig Kurzarbeitergeld erhalten.
In Leipzig sind 21,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen von Armut betroffen. Dabei gibt es große stadtteilspezifische Unterschiede: So leben im Zentrum „nur“ 1,6 Prozent in Armut, während es in Leipzig-Volkmarsdorf mehr als die Hälfte (59,2 Prozent) sind.
Am 20. Mai beschloss der Stadtrat deshalb auf Initiative der Fraktion DIE LINKE die Leipziger Kindercharta. Schon zu Beginn der Krise machte unsere Fraktion auf die Wahrscheinlichkeit aufmerksam, dass die Pandemie das Problem der Kinderarmut verschärfen könnte. Die Studie der Bertelsmann-Stiftung verdeutlicht einmal mehr, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Darin wird auch die bisher zu geringe Anstrengung kritisiert, gegen Kinder- und Jugendarmut vorzugehen.
Stadtrat Dr. Adam Bednarsky erklärt: „Eine Gesellschaft ist nur so stark, wie sie mit den vermeintlich Schwächsten umgeht. Es ist doch selbstverständlich unser aller Wunsch, dass jedem Kind und jedem Jugendlichen in Leipzig ein fairer Start ins Leben ermöglicht wird. Die Stadt muss auf den Beschluss vom Mai nun schnellstmöglich Taten folgen lassen!“